Hallo Leute,
gestern habe ich die Diagnose meines entfernten Muttermals bekommen. Die Hautärztin sagte es wäre schwarzer Hautkrebs im Anfangsstadium gewesen. Ein Melanom. In ca. 10 Jahren wäre es gefährlich geworden. Als ich fragte: "Also dann war es gutartig?" Verneinte sie dies strikt. Es war halt nur noch so, dass der Krebs zu klein war um zu streuen.
Ohne wirklich zu realisieren was ich gehört hatte ging ich zur Arbeit. Dort wurde mir erst nach und nach bewußt was ich da eben gesagt bekommen hatte. Dummerweise war es in meinem Büro noch sehr warm und ich saß da im Spagettiträgershirt. Ich merkte irgendwann das ich meine Arme und Schultern absuchte und jedes mal Panik bekam wenn mein Blick über eines meiner anderen vielen Muttermale/Leberflecke streifte.
Um mich zu beruhigen zog ich mich auf die Toilette zurück, doch der Spiegel gewährte mir keine Pause. Mir vielen all die anderen Muttermale auf, auch im Gesicht, die sich auch binnen der letzten Jahre verändert hatten. (Nur eben nicht so stark wie das am Bein.) "Was wenn nicht nur das am Bein ein Krebs war." Solche Gedanken ließen mich nicht los und ich hatte Angst. Einerseits hatte ich Angst vor dem Krebs andererseits hatte ich Angst, dass ich mich albern benehme und nur in eine Panik hineinsteigere.
Ich gebe zu ich habe, als ich zuhause war, geweint. Ich habe ins Telefon geschluchzt während meine Mutter am Apperat versuchte mich zu trösten. Es war sehr gut, dass sie für mich da war. Mein Vater rief aus dem Hintergrund Planungen herüber wann er wie frei nehmen könnte um bei mir vorbei zu fahren. Es war sehr lieb von den beiden.
Am Wochenende aber bin ich auf einer Hochzeit und einer Konfirmation und es kommen sehr liebe Freunde vorbei auf die ich mich sehr freue. Danach habe ich ersteinmal eine Woche Urlaub.
Danke an alle die gestern für mich da waren und die ich mit meinem gejammer nerven durfte.
Jetzt weiß ich nicht genau wie ich diesen ernsten Artikel beenden soll. Fakt ist folgendes, ab jetzt muss ich alle halbe Jahr zur Hautkrebsuntersuchung und an meinem Bein wird noch weiter rumgeschnibbelt, zur Sicherheit, damit auch wirklich alles weg ist. Ansonsten habe ich keine Konsequenzen, ausser diesem elenden Gefühl seinem eigenen Körper nicht zu trauen. Ich hoffe das lässt nach und ich kann bald wieder in den Spiegel gucken ohne mir die eigentlich ganz nett aussehenden Sommersprossen von der Haut kratzen zu wollen.
3 Kommentare:
Ich spreche hier mal nicht dich an Britta, sondern alle die anderen die diesen Blog lesen. (Ich als deine Zwillingsschwester weiß ja auch seit Gestern von deiner Diagnose)
ICH bin grade hinterher mir auch einen Termin beim Hautarzt zu besogen (auch durch Brittas zureden, danke Britta) um die Vorsorgeuntersuchung machen zu lassen!
TUT IHR euch auch DEN GEFALLEN, macht KREBSVORSORGEUNTERSUCHUNGEN!!! Man weiß nie wen es trifft...
Hallo Britta,
oh Mann, ich kann mir vorstellen, dass das erstmal niederschmetternd ist. Ich selber habe mit 22 von meiner Frauenärztin die Nachricht bekommen, dass ich einen Knoten in der Brust habe. Mehr hat sie mir dazu erstmal nicht gesagt, so dass ich mich in den nächsten Tagen mental von meiner Brust verabschiedet habe und damit rechnete, in nicht allzu ferner Zukunft mal an Krebs zu sterben. Im Nachhinein stellte sich alles als ganz harmlos raus, aber ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. Aber sieh's mal so: durch die rechtzeitige Diagnose hast Du die Chance, der Krankheit immer einen Schritt voraus zu sein. Du weißt, worauf Du achten mußt, und was man dagegen tun kann. Also, sei ein Held, und gib diesem Monster keine Chance, Dein Leben zu beherrschen oder zu beeinträchtigen. *dichganzfestdrück*
Tanja
Hallo Britta,
uff, so eine Diagnose zieht einem erst mal den Boden unter den Füßen weg. Gut, daß dir die Veränderungen so früh aufgefallen sind und daß das Ding jetzt rechtzeitig genug raus ist. Ich wünsche dir, daß du es auch schnell wieder schaffst deine restlichen Leberflecken wieder ohne Mißtrauen zu betrachten.
Ganz liebe Grüße!
Birgit
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