Mittwoch, 13. Mai 2015

Anders als man denkt...

Gestern Abend verfasste ich im Geiste schon einen schöne  Post darüber wie die Übelkeit schleichend und daher dann irgendwie plötzlich verschwand. 3 Tage lang völlig Beschwerdefrei in dieser Richtung. Zuerst hielt ich es nur für die richtige Ernährung, was, wann... aber dann merkte ich, hey, die Phase könnte vorbei sein.

Könnte, war es aber nicht.

Heute Morgen gabs das volle Programm, inklusive Frühstück noch mal durch den Kopf gehen lassen. Jetzt meldet sich mein gemeines Sodbrennen wieder, ich kriege Hunger und weiß nicht was es schlimmer macht und was besser. Oder was wieder die Übelkeit aus ihrer Lauerposition holt.

Immerhin, ich habe eine süße Katze hier, sie belegt 2/3 des Sofas, schnurrt wie ein Diesel oder schläft tief und fest bis ihre Pfötchen im Traum zucken. Das und das Nachlassen der Blutungen beruhigen mich. Mein Bauch wächst und die Zeit schreitet voran. Müde bin ich immer noch für zwei. Aber, ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.

Dienstag, 5. Mai 2015

Krankenhaus Update

3 Internetlose Tage voller Ruhe und Tiefen später.

Die erste Nacht war übel. Die Gastropatientin, deren Lieblingsthema das innere ihres Darms war hat aufs innigste mit sich selbst gesprochen und fleißig mit ihrem Schrank geklappert. Ich war am nächsten Vormittag so depressiv, das Jörn mich nötigte um meine Verlegung zu bitten.
Die wurde prompt gewährt und auch meine beiden Zimmernachbarinnen wechselten die Zimmer. Das gab mir einen deutlich ruhigeren Sonntag Abend mit einer neuen Zimmernachbarin. Auch wenn sie um Welten angenehmer war stresste mich dennoch der Mangel an Privatsphäre; schöne Telefonate und ein Besuch von Jörn halfen den hoffentlich letzten Tag für längere Zeit hier zu überstehen. Und da meine Nachbarin auch noch heute Abend entlassen wurde habe ich jetzt ein Zimmer für mich, Pixelchen und meine gemeinerweise zurückgekommene Übelkeit alleine. Morgen gibt es noch einen Ultraschall, hoffentlich mehr Erkenntnisse und meine Entlassung.

... und bevor ich das hier abschicke tippe ich noch, dass ich jetzt wieder Zuhause bin, es mir und Pixelchen gut geht und ich mal morgen mit meiner Ärztin bespreche wie es weiter geht.

So lernt man sein Baby kennen...

Zwei Eigenschaften meines Ungeborenen kristallisieren sich langsam heraus.

1.) Es hat ein Faible für Drama.
Und
2.) Es liebt den großen Auftritt!

Diesen Blogeintrag schreibe ich gerade aus einem Krankenhausbett heraus. Den Berliner Kampftag haben wir schön gemütlich in Kleinbeeren verbracht. Fux kam zu Besuch, wir haben Torte und später Pizza gefuttert und nachdem wir rausbekommen hatten wie man bei Sky einen Film bucht haben wir uns auch noch 'Der Hobbit: Schlacht der fünf Heere' angesehen.
Auf Fuxs Heimfahrsstrecke entdeckten wir dann Schwierigkeiten mit der Verbindung und um nicht zu riskieren irgendwo rein zu geraten beschloss sie dich noch spontan über Nacht zu bleiben. Wir quatschten dann also noch bis gut 0:45 Uhr weiter und fielen ins Bett.

4:25 Uhr erwachte ich dann, Amy schlief aufs niedlichste auf meine  Beinen, doch dazwischen fühlte ich mich feucht an. Unsicher was es sein könnte, auf Schweiz hoffend beschloss ich die Toilette auf zu suchen. Selbst wenn es Blut sei, das Kind würde ich schon nicht verlieren, ein Baby von bald 7cm Größe wäre etwas anderes als ein paar Tropfen Blut.

Dann aber *platsch*.

Ich hatte es gemerkt, irgendetwas war aus mir raus geflutscht. Wie in Trance weckte ich Jörn, der mir sofort die Frage stellte 'Arzt oder nicht?'. Dann kam eine sehr schwere Entscheidung. Wollte ich wissen was da jetzt in meiner Toilette lag. Während ich noch mit mir ringend davor saß, mein Katerchen mich liebevoll anstuppste und Jörn alles zum Aufbruch fertig machte entschied ich, dass ich es mir nie verzeihen würde, wäre dies Pixelchen, die Klospülung betätigt zu haben. Ein wiederlicher, grob Kegelförmiger, ca 6cm großer, dunkelroter Klumpen kam zum Vorschein, dem nicht anzusehen war was er war.

Mein besorgter, aber den Kopf behaltender Mann verfrachtete mich, das besorgniserregende Ding - sicher verpackt - und eine kleine flux gepackte Tasche mit meinen Papieren, dem Tablett und einem Buch ins Auto und fuhr uns mit einer Selbstbeherrschung gegenüber dem Berliner Ampelsysthem, die seinesgleichen sucht ins St. Joseph.

Ich versuchte ruhig zu bleiben und zu interpretieren ob mir vor Angst so übel war oder ich es als gutes Zeichen sehen könnte.

In der Notaufnahme kamen wir sofort dran und anders als beim letzten Mal wurden wir direkt in einen Untersuchungsraum geschickt. Ich bekam einen Zugang, mein Puls war unter der Decke und mein Blutdruck auch. In der gynäkologischen Notaufnahme nahm sich erneut Frau Dyck meiner an. Auf ihrem Untersuchungsstuhl dann die Erleichterung! Agil und Gesund präsentierte sich unser Pixelchen von seiner besten Seite. Nun ja, eher wieder von allen Seiten, was auch diese Ärztin zu dem Ausspruch verleitete, dass wir ein sehr Agiles Baby hätten.

Jörn hofft jetzt das das kein Zeichen für den späteren Aktivitätsgrad ist.

Sie nannte irgendetwas mit K was dieser Klumpen sein könnte. Wohl nur eine große Menge geronnenen Blutes. Er landete so schnell wie möglich im Müll und ich auf der Gynäkologischen Station. Ich soll wohl ein paar Tage hier bleiben mit strener Bettruhe. Eine Erklärung für meine Blutungen gibt es nicht. Jetzt geht der erste Tag hier dem Nachmittag entgegen, ich liege mit 3 Frauen auf dem Zimmer - einer sehr netten, nur Arabisch sprechenden jungen Frau im 8. Monat, einer starken türkischen Frau, die gerade Zwillingsfrühchen entbunden hat und einer weiteren, die eigentlich in die Innere gehört - und warte darauf, dass gleich mein erster Besuch kommt.

So viel zu der Planung heute mit meiner Mutter im Sterncenter bummeln zu gehen und Peking Ente werde ich wohl nie essen. Immer wenn ich da ei Essen plane kommt ordentlich etwas dazwischen.