Dienstag, 29. Mai 2012

Erbeerabneigung

Unglaublich, heute Morgen konnte ich beobachten das mein Vogel krüsch wird. Biete ich ihr Fleisch an trällert sie und öffnet den Schnabel. Biete ich ihr Erbeere erstirbt das Trällern. Das Stück wird allenfalls mit der Schnabelspitze bedacht, dann kommt ein wenig die Zunge hervor, ja, es ist bestätigt. Es ist böses Obst und es wird sich angewiedert abgewandt.
Ich muss kreativ werden. So langsam ist alles an Vorräten in Kartons.

Montag, 28. Mai 2012

My Magpie

Ich hab in letzter Zeit - aus verständlichen Gründen - viel über Elstern recherchiert. Dabei bin ich sehr über den Englischen Namen dieser Vogelart gestolpert. Was haben Elstern mit Kuchen (pie) zu tun? Die Antwort ist, der Name kommt völlig woanders her. Mag kommt von Margret, kurz eben Mag. Dieser Kurzname steht im Englischen für eine viel plappernde Frau. (Hint an Dirk... ist nicht persönlich gemeint. ;) ) Pie kommt vom lateinischen, in dem die Elster Pica Pica heißt. Zusammen eben Magpie.

Aber wieder zurück zu meiner kleinen Plapperin. Gegen gestern war sie heute recht still. Aber sie hatte ja auch einen stessigen Nachmittag. Jörn und ich haben uns nachdem wir den halben Tag für unseren Umzug geschuftet haben am Nachmittag ein paar Stunden für einen Spaziergang frei genommen. Dabei nutzten wir die Gelegenheit Äste für Skata zu sammeln. Und da zwischendurch eine Mahlzeit an steht und wir demnächst auch wieder nach Hamburg müssen, wo sie mit kommt nahmen wir sie mit.
Draussen war alles sehr aufregend für sie. Demensprechend schlecht hat sie gefressen. Doch sie hat sich sehr gut gemacht. Für viele war sie natürlich ein Hingucker und wir hatten ein sehr gutes, interessantes Gespräch mit einem Mann der ehrenamtlich für ein Naturzentrum arbeitet.
Zuhause stellte ich fest das die kleine gut an Gewicht zugelegt hat. Und mittels ihrer Äste hat sie auch eine neue Schlafposition entdeckt. Das sie in allen möglichen komischen stellungen schlafen kann hat sie ja schon bewiesen, doch auf einem Ast sitzend mit hängendem Kopf der bei jedem Atemzug zieharmonikaartig auf und ab geht ist echt neu irgendwie ulkig.
Des weiteren kann Jörn jetzt seine Zuneigung zu dem kleinen Piepser nicht mehr verleugnen. Ich habe ein Beweisfoto! Auch wenn er sie weiterhin mit einem versteckten Grinsen Mistvieh nennt trug er sie mit stolz geschwellter Brust durch den halben Park.

Siehe unten.













Sonntag, 27. Mai 2012

Kurze Daten der letzten Tage

Tag 1 (Do. 24.05.2012)

Gegen 17 Uhr hab ich Skata auf der Straße gefunden. Gegen 18 Uhr wird sie von einer Tierärztin des Berliner Tierheims untersucht, ich fülle Formulare aus und lerne eine Menge über die Handhabung junger Wildvögel. Die Tierärztin füttert sie mit ein paar Futterperlen und Wasser, zuhause schläft sie nur noch in dem kleinen geliehenen Transportkäfig.

Tag 2 (Fr. 25.05.2012)

Ich wache schon um 5 Uhr auf, da mich die Amsel vor dem Fenster an den Vogel im Wohnzimmer erinnert und ich im Halbschlaf nicht deuten kann woher das Piepen kommt und ich auch nicht weiß wie eine junge Elster klingt.

Auf der Arbeit merke ich das der Vogel das Sitzen auf meiner Hand sehr genießt. Meine Kollegen sind recht angetan von dem kleinen Piepmatz und in dem gebastelten Nest auf dem Boden stört sie auch nicht.
Beim Fressen muss der Schnabel von mir aufgehebelt werden, da meine Fingernägel gerde alle kurz sind nehme ich einen Bleistift zu Hilfe. Ich füttere sie mit Futterbrei aus den Pellets vom Tierarzt mit einer Kanüle. Morgens nur ganz wenig, gegen 14 Uhr dann schon 2ml von der Breimischung.
Zuhause kann ich es nicht ertragen den Vogel in dem engen Transportkäfig zu lassen, ich baue also ein Nest aus Schals und Kreppapier auf einem ausgelegten Platz.
Sie bleibt dort und geht nicht wie ich befürchtet hatte auf Wanderschaft und genießt jede Krauleinheit und schläft dabei schnell in der Hand ein.

Tag 3 (Sa. 26.05.2012)

 Ab kurz vor 8 ist an Schlafen nicht mehr zu denken. Ich wecke den Vogel sogar um ihm sein Frühstück zu geben. Skata sperrt jetzt den Schnabel bereitwilliger auf, bei der 2. Fütterung des Tages begreift sie was ich von ihr will und öffnet selbständig. Sie gibt auch ihr erstes piepsen von sich. Ich bin aber noch etwas zögerlich, da ich Angst habe den kleinen Rachen zu verletzten oder das sie sich ihre Keilartige Zunge einklemmt. Diese Befürchtung erweist sich aber als unbegründet. Zum Abend hin kann es ihr gar nicht schnell genug gehen.
Kraulen genießt sie immer noch, doch ab dem Abend schläft sie nicht mehr wirklich dabei ein. Sie ist allgemein viel wacher. Hat sie noch am 2. Tag nur gut 2 Stunden aktivität gezeigt sind die Äuglein nun schon deutlich häufiger auf.

Tag 4 (So. 27.05.2012)

Eigentlich wollte ich ihren Rhythmus so verschieben das ich sie erst ab 10 Uhr füttere, doch ich stehe wieder kurz vor 8 senkrecht im Bett. Ich bin wohl geprägt. Sie erwartet mich schon wach, fordert mich mittels piepsen auf Nachschub zu geben, zeigt koten mittels rückwärtsgehen an und sucht sich über kleine Hopser ihren Sitzplatz selbst.
Diesen Blog kann ich jetzt gut schreiben da sie gerade mal nicht eine meiner Hände ockupiert sondern es sich jetzt erstmals auf meiner Schulter beqem gemacht hat. Wow, dadurch kriege ich eine echt gerade Haltung.

Ihre Gewichtsentwicklung trage ich mal als Tabelle mit ein.

Jetzt muss ich aber auch mal wieder ans Packen gehen, wir haben schließlich einen Umzug vor zu bereiten... nur so ganz nebenbei...

Freitag, 25. Mai 2012

Willkommen...

Skata

Was schwedisch ist und dort Elster bedeutet. Ich merkte irgendwann im laufe des Tages das ich anfing von dem Piepmatz als Skata zu denken. Daher wars dann entschieden. Als Zweitnamen kriegt das Vögelchen Mormont. Zum schimpfen und disziplinieren, das soll man ja keinesfalls mit dem Rufnamen tun. Dahter heißt unser Elsterlein nun:
Skata Mormont

Gefiederter Mitbewohner

Ja, ja, da schreibe ich noch über eine mich trietzende Nachtigall und nun dies:

Seit gestern haben Jörn und ich einen neuen Mitbewohner. Gestern auf dem Weg nach Hause fand ich eine junge Elster, noch flugunfähig und in einer recht befahrenen Straße ohne irgendwelche Versteckmöglichkeiten. Das kleine Tier war auch recht schwach.
Ich hab versucht es mit Ben, Nicky und Lucius ins Tierheim zu bringen, doch das war bereits geschlossen. Ein Glück hatte der Tierarzt daneben noch auf. Die waren recht erfreut als ich bereit war mich um den etwas unterernährten Vogel zu kümmern. Sie gaben mir Futter und Instruktionen mit.

Jetzt sitzt er neben mir auf dem Schreibtisch in einem Nest in einer Transportbox. Die erste Nacht hat unser Vögelchen ganz gut überstanden. Wenn es noch ein paar Tage mehr durchhält brauche ich eine größere Box.

Namensvorschläge sind herzlich willkommen.

Ich möchte allerdings etwas Geschlechtsneutrales, da nicht rauszukriegen ist ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt. Aktuelle Favoriten sind:
Icki, Acki, Racky, Japjap und Mormont und Skata (schwedisch für Elster)

Mittwoch, 16. Mai 2012

Nachtigall, ich hör dir ... jaahaaa, wirklich!

Ich füge jetzt mal keine zig tausen Shakespearzitate und ähnliches an, was mir alles zum Thema Nachtigall einfällt.

Ich hatte ja erwartet im neuen Haus mehr Vögel um mich zu haben, aber jetzt schon? Gestern hatte eine Nachtigall beschlossen das der allerbeste und einzigstmögliche Ort  für eine nächtliche Opernprobe genau in unserem Hinterhof war.
Sie hatte wirklich eine überraschend klare und laute Stimme. Ja, auch melodisch. Aber wenn das Tschirpen so stark variiert kann es noch so schön klingen, wenn du schlafen willst reißt dich ein plötzlich neu einsetzendes Piepsen mit der Lautstärke eines Megafonlautsprechers aus jeden Einschlafversuchen.

Ein Kissen über dem Kopf half nicht, selbst bei geschlossenem Fenster durchdrang ihr Gezwischter alles. Ihr seht wann ich diesen Post schreibe und ich könnt euch sicher denken wie ich mich gerade fühle. Ich glaub ich gehe mir mal einen Kaffee holen...