Montag, 30. März 2015

Ungewohnter Alltag

Nach einer stürmischen Nacht, und damit meine ich das Wetter, kehrt etwas der Alltag ein. Die Woche krank Zuhause hat mich gelehrt mich nicht zu übernehmen und Sport gibt es daher auch nicht mehr. Pixelchen ist jetzt aber sicher, ich muss mich nur weiter schonen. Ich soll sogar die Medikamente beginnen aus zu schleichen.
Die Nebenwirkungen merke ich schon jetzt mit reduzierter Dosis. Ich bin etwas weniger müde. 8 Stunden arbeiten sind gerade zum Ende hin dennoch hart.

Eine andere Nebenwirkung hat sich, wie ich dann merkte, auch verändert. Die Übelkeit. Dachte ich mir schon vorher ich hätte sie gehabt, weiß ich es jetzt besser. Vor dem Postgebäude zu stehen und zu überlegen... irks, ich denke besser nicht daran zurück. Ich habs nach Hause geschafft, wurde von meinen süßen Kätzchen begrüßt und habe es sogar noch geschafft mit dem Kochen zu beginnen, bevor Jörn Heim kam und wir es gemeinsam beendeten.

Jörn hatte auch noch eine Überraschung, seine Kollegen haben ihm einen Bildband über Schwangerschaft aufgenötigt. Den werde ich gleich mal studieren. Und dann dösen... die Müdigkeit ist zwar weniger, doch immer noch da.

Donnerstag, 26. März 2015

Sicherheit und andere Ängste

Werte
HCG: 60890
Prog.: 45,3

Das sind gute Werte. So gut, dass die Praxis mich sogar freudig an rief um es  mir mit zu teilen. Vorher war der Wert bei 39895. Das ist ideal. Ausserdem verhält Pixelchen sich auch normgerecht. Wir sind jetzt in der 8. Woche und laut Ratgeber soll Pixelchen 14mm groß sein. Und genau das ist es auch. Ich werde immer beruhigter was Pixelchens bleiben an geht.
Blöderweise lässt meine Ruhe, alles ist unwichtig ausser meinem Bauch, gerade nach. Andere, unwichtigere Sorgen machen sich plötzlich breit. Sollte ich dennoch zum Drachenfest gehen? Gemütlich, als Larpgriller in einem anderen Lager. Was hab ich noch zu organisieren? Kriege ich alles fertig was ich fertig bekommen möchte? Vor allem, klappt die Organisation?

Ich weiß, das ist im Vergleich zu Pixelchen unwichtig, doch es gibt Leute die sich auf mich verlassen und das ist mir sehr wichtig. Ich glaube ich bekomme schon alles hin und am Ende wird alles gut gehen, aber jetzt fühlt es sich plötzlich komisch an.
Mir geht etwas der Fokus auf meine Familie verloren und die Welt kehrt zurück.

Übrigens eine süße Nachricht für meine Mutter, ich trinke gerade begeistert Fanta.

Montag, 23. März 2015

Essensverdrehung und Protestpinkeln

Meine Essenswünsche spielen gerade völlig verrückt. So überlege ich zum Beispiel in diesem Moment ob ich nicht runter in die Küche gehen soll und mir ein Glas Silberzwiebeln holen. ...hoffentlich haben wir noch Silberzwiebeln im Haus... Andererseits schleppe ich schon einige Zeit eine Tafel Ritter Sport Honig-Salz-Mandel mit mir herum, doch soetwas esse ich aktuell eher wie ein Mittagessen. Was Snack und was Mahlzeit ist, ist sehr abstrus verdreht. ...oh, und Gorgonzola wäre jetzt schön, doch den habe ich nun sicher nicht im Haus.

Nun zum anderen Thema dieses Posts. Meine Katzen.
Ich merke, dass ihr Verhalten sich mir gegenüber verändert hat. Heute war es aber wirklich seltsam. Seit Amy klein war habe ich ihr versucht die Angst vorm Wasser etwas zu nehmen indem ich häufig wenn ich badete Leckerlies dabei hatte. Ich brauchte dringend mal wieder ein Bad, hatte auch recherchiert, dass wenn ich es nicht zu heiß mache es auch nicht schädlich fürs Kind ist. Auch dieses Mal hatte ich die Leckerlidose dabei. Ich habe es aber gewagt meinen Ablauf zu ändern, erst mich ab zu duschen und dann das schöne heiße Wasser zu genießen.
Amy fand das wohl gar nicht erquicklich. Die Dusche verhinderte, dass sie an ihren Lieblingsplatz kam und ich habe es auch noch gewagt mich zu duschen und sie nicht zu streicheln. Wie konnte ich nur. Sie quittierte es damit sich auf die Fliesen zu setzen und diese ihrerseits zu 'duschen'.

Das war eindeutig eine Botschaft. Ich vermute sie wollte mir damit sagen ich solle sie nicht ignorieren und alle Abläufe so beibehalten wie sie sie kennt. Doch wie ich mich mit meinem verändernden Körper abfinden muss wird Amy es auch lernen sich um zu gewöhnen. Sobald das Handtuch in der Ecke lag hatte ich dann wieder ein glückliches Pelzknäul. Schnurrend wurde geschmust und ab und an um mich herum balanciert. Alles wird gut.

Samstag, 21. März 2015

Rollenspielsamstag

Heute ist Samstag, ich versuche auszuschlafen, doch mein kugeliger Bauch und meine schnurrende Katze auf den Beinen machen es mir nicht leicht. Ich nutze also mein heißgeliebtes Tablett und surfe ein wenig in Facebook. Ich freue mich über süße Bilder, die Chichi von seiner gerade geborenen Tochter postet, und lasse mich von anderen inspirieren.
Dann stoße ich auf ein Bild, das Alexander (alias Betty), von gesammelten Knochen zum basteln zeigt und ein Gedanke, der sich in mir fest setzt ist: 'Hmmm... Honey BBQ Rippchen... das wäre jetzt ein tolles Frühstück.'
Kerstin hat auch noch ein Bild von Zimtschnecken online gestellt und die Tagesplanung ist klar!

Einen Einkauf später, wo mich nur die 'Alles ist schön, das ist doch kein Grund sich auf zu regen' - Hormone vom Wahnsinn abhalten, sind Jörns Freunde schon angekommen und lassen mich beim ausräumen nicht einen Finger rühren. In den letzten Stunden habe ich nach und nach Franzbrote gebacken und die Rippchen für später liegen schon im Kühlschrank.
Es ist herrlich heute bei der Shadowrunrunde mit auf der Couch zu liegen und Mäuschen zu spielen. Ich habe sogar den Weißen Tee mit Vanille und Pfirsich bekommen und wir trinken hier Kanne um Kanne.
Hier wehren also Magier und Elfenschamanin einen bösen Luftgeist ab, die anderen infiltrieren einen Club und ich tippe an diesem Blogeintrag. Ein wundervoller Nachmittag. Und Pixelchen scheint auch recht zufrieden, da es gerade alles bekommt was es will, inklusive 'Mama liegt ruhig' und scheucht andere.

Donnerstag, 19. März 2015

5. Woche - 1. Ultraschall - bzw. 7. (Siehe unten)

16.03.2015 - XX.03.2015
Auch dieser Post wird wie vorherige und einige folgende erst später veröffentlicht.

1. Tag (Montag)

Es ist etwas seltsam, auf eine gewisse Art kehrt der Alltag ein. Andererseits ist immer noch alles anders. Ich bin zum Beispiel heut auf dem Weg zur Arbeit an den Straßenrand gefahren und hab ca. 30 Minuten auf einem Parkplatz gepennt, weil ich wirklich drohte am Steuer ein zu schlafen. Ein Fingerhut voll Kaffee und ca. 1 Tasse Milch dazu sorgen gerade dafür das ich wohl etwas Arbeit schaffen werde. Mal sehen.
Es ist schwer diese Blogs nicht einfach zu veröffentlichen. Ich fange langsam an mich sicher mit der Schwangerschaft zu fühlen. Ungewohnt ist, dass diese Woche nicht Montag der Bluttest sein wird, sondern erst Mittwoch, dafür inklusive es ersten Ultraschalls. Ich bin sehr gespannt wie das wird.

2. Tag (Dienstag)

Was für ein schöner Morgen. Die Übelkeit hält sich in Grenzen (Gestern hing ich das erste mal über der Kloschüssel), die Sonne scheint, Amy klettert im Baum herum... nur schön wäre es wenn ich mal wieder wach wäre. zzzzzzzzzzzzzzzzzZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZ

Mein Teamleiter sabottiert dann auch gleich mit. In der Mittagspause strecke ich mich mal kurz auf unserer Couch in der Sitzecke aus. Nur mal kurz den Rücken entspannen. Er schiebt mir noch ein Kissen zu und zack ist das so bequem das ich echt Willenskraft brauche um wieder auf zu stehen und da nicht mal eben so für die nächsten 2 Stunden ein zu pennen.

3. Tag (Mittwoch) - 1. Ultraschall

Dank frühem zu Bett gehens bin ich nicht mehr ganz so müde, doch immer noch groggy genug. Ich habe fürchterlich geschlafen und bin schrecklich nervös. Im Grunde habe ich ein gutes Gefühl, mein Bauch ziept und zippelt, Übelkeit meldet sich ab und an und das lässt mich vermuten die kleinen Zellklümpchen sind noch da wo sie sein sollten.
Dann auch die Überlegung. Ab wann veröffentliche ich diese Blogeinträge? Irgenwie will ich es jetzt schon tun. Jeder in meinem Umfeld sagt mir ich soll positiv denken. Nur was das allgemein erzählen an geht heißt es immer 'Sei vorsichtig, du könntest es wieder verlieren und dann wird es noch anstrengender das auch mit zu teilen.'

Nun genieße ich also das Frühlingswetter, gestern Abend noch schnell ein paar Plastikostereier in unsere Hortensie gehängt zu haben und die Vorfreude sowohl auf das Wissen heute Nachmittag, als auch auf den Besuch meiner Eltern an Ostern.
Was ich heute lieder nicht genießen kann sind die liebevoll von meinem Mann vorbereiteten Nudeln. Irgendwie wird mir gerade von allen Fleischersatzprodukten, so gern ich sie vorher auch mochte und so komisch mir das jetzt vor kommt, schlecht. Ein Glück haben wir hier einen Edeka mit Truthan-Curry-Sandwiches und Cocktailtomaten.

Am Nachmittag dann, der 1. Ultraschall. Jörn und ich beschließen, dass wir ab sofort ein Pixelchen haben. Jörn meint mit Pixeln kenne er sich aus und ich fühle mich in dem Bereich auch sicher. Mal ab von Müdigkeit, Übelkeit und einem Körper der beginnt alles Enge an Kleidung zu verabscheuen äussert sich seine Anwesenheit eben über Pixelchen auf einem Ultraschallgerät. 4 kleine Pixel, die schwarz werden... weiß... schwarz... weiß...

Ein Standbild wollen wir euch nicht vorenthalten:

Werte
HCG: 37186
Prog.: 20,8

4. Tag (Donnerstag)

Der Aufregende Termin ist vorbei, doch irgendwie bin ich immer noch aufgeregt. Irgendwie wird das ganze jetzt viel realer als vorher. Natürlich schlafe ich auch promt schlecht und merke wie ich immer schlechter auf dem Bauch liegen kann. Das kommt mir komisch vor, da ich ja eben erst in der 5. Woche bin. Dennoch, mein Bauch fühlt sich jetzt schon irgendwie an wie ein Ballon. Ich glaube ich werde am Wochenende meinen Kleiderschrank ausmisten. Jeans u.ä. trage ich schon seit Wochen nicht mehr, doch es müssen jetzt echt ein paar weitere bequeme Klamotten her.

Ausserdem haben Jörn und ich beschlossen es doch jetzt schon bekannt zu geben. Der erste Blogeintrag ist also heute gepostet. Der der 4. Woche rückt dann morgen nach und dieser am Samstag oder Montag... mal sehen. :)

Aber der Tag mit Pixelchen war noch nicht vorbei. Das Kleine musste uns noch einen Schock bereiten. Ich hatte Blutungen. Das Internet ergab, dass es nichts ungewöhnliches ist und es ließ auch nach, also beschlossen wir bis zum nächsten Morgen zu warten bevor wir Panik schieben und gingen gleich ins Bett. 

5. Tag (Freitag )

Der Morgen kam, die Nacht verlief Ereignislos, doch kaum aufgestanden setzen die Blutungen wieder ein und mit ihnen die Panik. Ich konnte nicht mehr unterscheiden ob das Ziehen im Bauch gut oder schlecht war. Ein Glück sagte die Praxis gleich um 7:30 Uhr ich könnte vorbei kommen und sie zeigten sich von der besten Seite. Ich kam sofort dran. Entwarnung!  Pixelchen geht es gut. Nur meine Medikamenten Dosis wurde erhöht und ich soll mich ganz doll schonen und liegen.
 
Nebenbei wurde ich noch aufgeklärt, dass ich mich verzählt hatte, ich bin schon in der 7. Woche, nicht der 5. ... Die Blogführung wird also ab sofort geändert. ;)

Ausruhen, wie aufgetragen, das mache ich jetzt auch. Eine schnurrende Amy liegt auf meinen Beinen und ich versuche es Pixelchen möglichst bequem zu machen. Ich habe auch immer noch Gelüste, wie mein 2. Frühstück aus durchgegartem Burgunder Schinken im Brötchen mit viiiiieeeeeellll Senf beweist. Ich habe sogar den Fettrand gegessen, den ich sonst nur angewidert abschneide.

Auch, entgegen meinem vorherigen Plan, habe ich jetzt alle Posts auf einmal abgeschickt. Ich bin froh 'up to date' zu sein und die Nummerierung stimmt ja nun eh nicht mehr. Viel Spaß also beim direkte Neuigkeiten lesen. 

4. Woche

10.03.2015 - 16.03.2015
Auch dieser Post wird wie vorherige und einige folgende erst später veröffentlicht.

1. Tag (zufällig Montag)

An diesem Abend hatte ich meinen ersten Übelkeitsanfall. Die Übelkeit war nicht so schlimm, doch inklusive plötzlicher unterzuckerung mit Zittern u.ä. hab ich mein Tanztraining lieber ausfallen lassen. Ich bin so dankbar für meinen verständigen Tanzpartner.
Mein Ehemann ist auch toll. Er hat sich ganz allein um die Küchenarbeit gekümmert als sich raustellte das ich seine Weizenbratlinge gerade so gar nicht riechen kann.

Werte
HCG: 8391
Progesteron: 27,4

2. Tag (Dienstag)

Der Edeka bei meiner Arbeit hat meine aktuelle Lieblingssaftsorte. Happy Day, inklusive Geschmacksrichtung Erdbeere. Da ich gerade verrückt nach Smoothies und reichhaltigen Säften bin ist das absolut genial.
Ausserdem habe ich einen Link für eine echt tolle Website mit Spitze, Knöpfen u.s.w. bekommen und bin jetzt total inspieriert für eine Steampunkklamotte. Aber auch die wird warten müssen bis meine Maße sich irgendwann wieder passend eingependelt haben.

Ausserdem macht sich immer mal wieder Übelkeit breit. Das ist echt gemein und Gelüste, die eigentlich ganz gut dagegen helfen kommen gerade auch nicht auf. Immerhin, der Käsehunger wurde mit einem Ofenkäse  zum Abendessen erfolgreich bekämpft.

3. Tag (Mittwoch)

Jörns Weizenbratlinge und seine Nudelpfannen, die ich ich vorher echt gerne mochte, verursachen mir gerade leider Übelkeit. Nun ja, er hat damit immer genug fürs mitnehmen auf die Arbeit über und ich halte mich an Junkfood das ich mit frischen Säften und Obst kombiniere. Auch nicht übel.
Was wirds wohl heute zum Mittag geben? Gorgonzola Nudeln, Cabonara Tortellini (Die deutsche Variante, also keine Sorge wegen Frischeis o.ä.) oder halte ich mich an Kartoffelschips und einen Pfannkuchen/Berliner/Krapfen von gestern? (Es wurden Tortellini.)

Oh, und ab heute habe ich meinen Ehe- und Verlobungsring abgenommen. Die Hände sollen ja möglicherweise dicker werden bzw. Wasser einlagern und da die schon eh schwer ab gehen möchte ich nichts riskieren.

4. Tag (Donnerstag)

Ich wache immer noch völlig müde auf. Jörn versucht mich zu motivieren.
Jörn: "Hey, ach komm, es ist nur noch heute!"
Ich (total verschlafen und grummlig): "Jörn, es ist Donnerstag."
Jörn: "Ach mist. Desillusionier mich doch nicht immer so."

5. Tag (Freitag)

Diese Sache mit den Geruchsverändungen ist echt komisch. Ich dachte ich nehme manche dann nur mehr wahr. Aber wo ich es gerade richtig bemerke ist bei Dingen die ich vorher als Gerüche liebte bei denen mir jetzt leider gerade übel wird. Die Weizenbratlingpfannen meines Mannes zum Beispiel oder wunderbar frisch gebackene Brötchen.
Dafür könnte ich jetzt super Penne Gorgonzola mit Blattspinat zum Frühstück verputzen. :)

6. & 7. Tag (Samstag & Sonntag)

Endlich Wochenende! Irgendwie ist das die einzige Zeit wo ich genügend Schlaf bekomme. Das führt aber auch dazu, dass ich kaum mehr mache als zwischen Bett und Sofa zu pendeln.

Ich hatte Samstag Abend versprochen auf dem Cirque Bizarre 4 von Goth United zu sein. Dafür habe ich mich dann aufgerafft, aber ganz untypisch ein aufwendiges Outfit gegen Bequemlichkeit getauscht. Kein schweres großes Kleid, Turnschuhe anstelle von High Heels u.s.w. Ich fühle mich merkwürdig wenn ich tanze. Als hätte ich kaum noch Bauchmuskeln. Jetzt schon. Wenn ich versuchen will mich an zu spannen, was vorher halbwegs unterbewusst ging muss ich jetzt echt denken 'Hier anspannen, da anspannen.' ... 'Und Atmen nicht vergessen.'
Ich hab mehr auf der Bank gesessen als irgendetwas anderes. Dennoch war es schön, vor allem wegen der ganzen vielen lieben netten Leute.

-X. bis 3. Woche

Ich schreibe diesen Post nun am 05.03.2015, werde ihn aber wohl erst später veröffentlichen.

Einige wissens, einige wissens nicht. Jörn und ich haben sehr lange vergeblich versucht Nachwuchs anzusetzen. Wir haben viele Ratschläge bekommen, wir haben viel ausprobiert. Es waren Zeitphasen dabei wo wir kaum aus dem Bett gekommen sind und welche wo es uns einfach egal war. Wir hatten 3x die Situation die zum springen bereteite Eizelle auf einem Ultraschall zu sehen und obwohl die Frauenärtzin uns eine Wahrscheinlichkeit von 90% prophezeite klappte es dennoch nicht.

Wir haben uns seit Ende 2013 in Kinderwunschbehandlung begeben. Von der Odyssee der Bürokratie und des organisieren habe ich ja schon geschrieben. Hier möchte ich auf die andere Seite der Erfahrungen eingehen.

Zunächst war es toll nach Jörns These zu hören, dass er nicht nur mit Staub schießt, wie er immer zu sagen pflegte.

Vor meiner Eizellen entnahme hatten wir ca. 13 mögliche Eibläßchen gesehen. Nach meiner Eizellenentnahme bekamen wir folgendes zu hören:
11 wurden entnommen, 10 davon waren nutzbar, 9 verbanden sich mit den Samen. 2 Davon entwickelten sich auffällig und wurden verworfen, 5 eingefroren und 2 würden mir eingesetzt werden.

Das Einsetzen war dann ein recht kurzer und unspektakulärer Termin.

Von da an hatte ich Bauchschmerzen. Immer so ein kleines leichtes Ziehen im Unterbauch. Das schob ich auf die gemachten Behandlungen.
Und ich wurde müde! So müde, dass ich auf einigen Autofahrten mich fast um brachte, aufgrund von Sekundenschlafes auf der Autobahn. Das schob ich auf die Medikamente.

Dennoch wurde brav 2 Wochen so gelebt als wäre ich schwanger. Immer mit dabei die Anmerkung, dass es wahrscheinlich nur die Nebenwirkungen sind.

Auch wenn Jörn plötzlich neben mir steht und anmerkt meine Brüste wären gewachsen. (Ich wusste gar nicht das ihm soetwas auffällt.)

Montag den 02.03.2015 kam dann nun ca. 1. Stunde nach meinem Blutabnahmetermin das Ergebnis:
SCHWANGER! Top Werte. HCG sieht gut aus, Progesteron sieht gut aus. Alles sieht gut aus. Nächste Woche soll ich noch mal zum Blutabnehmen und am Mittwoch den 18.03.2015 ist dann der erste Ultraschall.

Jetzt ist es auch für mich legal Heißhunger auf Salamipizza, Schokopudding u.s.w. zu haben. (Ja, auch in Kombi.)

Auf Kaffee zu verzichten ist bei den Nebenwirkungen echt hart.

So, und nun geh ich mal zur Mittagspause und versuche Powernapping, denn der Sekundenschlaf im Meeting gerade eben war nicht wirklich ausreichend.

Werte
HCG: 527
Progesteron: 32,7

Montag, 16. März 2015

Odyssee in der Kinderwunschpraxis

Ich schreibe diesen Post nun am 05.03.2015 und ergänze und veröffentlichte ihn heute am 27.01.2016.

Einige wissens, einige wissens nicht. Jörn und ich haben sehr lange vergeblich versucht Nachwuchs anzusetzen. Wir haben viele Ratschläge bekommen, wir haben viel ausprobiert. Es waren Zeitphasen dabei wo wir kaum aus dem Bett gekommen sind und welche wo es uns einfach egal war. Wir hatten 3x die Situation die zum springen bereteite Eizelle auf einem Ultraschall zu sehen und obwohl die Frauenärtzin uns eine Wahrscheinlichkeit von 90% prophezeite klappte es dennoch nicht.

Ende 2013 machten wir uns dann, auf empfehlung meines Frauenarztes Dr. Balbach, zur Kinderwunschpraxis Hannen und Stoll auf.
Wirklich eine schöne Praxis, wären da nicht solche Dinge wie Bürokratie und Organisation. Fachlich und vom Leistungsstand der Behandlungen kann ich die Praxis wirklich empfehlen, doch um die Stressverursachende Bürokratie von denen zu meistern brauchten wir meinen sehr zu empfehlenden Therapeuten Benjamin Hädrich.

Gleich zu Anfang fragten wir was wir tun und erfüllen müssen damit die Diagnostik gut klappt. Für ca. 250,-€ Kosten ließen wir unser Blut untersuchen. Später dann, als wir mit der Behandlung beginnen wollten erfuhren wir das ca. die Hälfte dieser Untersuchungen nur 4 Wochen lang gültig ist und nun direkt davor wiederholt werden müssen. Angenehmerweise übernahm die Praxis die Anfallenden Kosten für die wiederholte Untersuchung.

Dann ging es eine Zeit lang gut. Wir wurden von keinem der beiden Chefs, sondern einer für die Praxis arbeitenden Ärztin behandelt. Leider aber wurde dabei unser Vertrauen in das was sie sagt immer kleiner.
Klare Kostenaufstellungen zu bekommen scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Diese Praxis könnte wirklich mal eine Bürokraft gebrauchen die sich einfach darum kümmert die ganzen Kostenpläne auf einem Blatt aufzuarbeiten damit man einen Überblick hat was was kostet und Jörn es ihnen nich vorrechnen muss.

Auf Fragen wie 'ich verstehe den Text nicht ganz, das ist ja übel viel zu lesen und heraus zu filtern' kamen Antworten wie 'Die meisten lesen das eh nicht und unterschreiben einfach.'

Schön war auch das ich mehrfach für ein Medikament einen Haftungsausschluss für die Praxis unterschreiben sollte der besagte, dass das Medikament müde mache und man damit nicht mehr Autofahren solle. Als ich meinte, dass man mir das doch gerne bitte vorher hätte sagen können, bevor ich mit dem Auto hin gekommen wäre wurde nur gesagt, dass es schon nicht so schlimm werden würde und der Zettel sei ja nur damit die Praxis abgesichert ist...
Ah ja... Damit ich alle Verantwortung alleine trage wenn ich mich umbringe... genau...

Im Januar 2015 saß ich, aufgrund einer Depression völlig gestresst, bei ihr im Zimmer und sie beruhigte mich. Die kommenden bürokratischen Vorgänge wären alle ganz einfach. Die Arzthelferin würde mir alles erklären und ich könnte die einfach nach und nach stressfrei abarbeiten. Kein Termindruck, alles wäre locker schaffbar bis zum Beginn der eigentlichen Behandlung (In 2 Wochen).

Die Arzthelferin legte mir dann ca. 30 Seiten 6 Punkt Größe beschriebene Seiten vor und erklärte mir im Grunde 5 Sachen auf einmal. Dahin, die Idee wir arbeiten alles locker flockig ab. Ich hätte noch ein Beratungsgespräch mit meinem Frauenarzt zu machen, Dinge bei der Krankenkasse ein zu reichen und den dicksten Batzen der Blätter durch zu lesen, mich für Behandlungen zu entscheiden (Die zwischen 2.000,- und 6.000,-€ kosteten) und natürlich alles zu unterzeichnen.

Ach ja, und ohne dieses könnte die Behandlung natürlich nicht beginnen.

Mein Frauenarzt Doktor Balbach war, es hätte ja auch unproblematisch sein können, in Rente gegangen. Das heißt ein neuer Termin bei der Nachfolgerin musste her. Einzig möglich, einmal in der Mittagspause.

Meine Papiere von der Krankenkasse waren natürlich auch beim nächsten Arzttermin, wo sie gebraucht wurden, nicht zurück. Und plötzlich war das doch ein Problem für die Ärztin. Ein Glück reichten Telefonate aus und die Unterlagen konnten nachgereicht werden und die Behandlung beginnen.

Als ich den dicken, durchgearbeiteten Batzen bei der Arzthelferin wieder abgeben wollte gab sie mir den doch glatt zurück und sagte sie könne den nicht mehr annehmen. Sie hätten in den letzten Tagen ihr Systhem umgestellt und ich habe die neuen Zettel auszufüllen. Es stünde ja im Grunde das Gleiche darin.
Ich hab ihr die Dinger fast an den Kopf geschmissen. Warum könnten sie dann nicht meine durchgearbeiteten annehmen? Nein, das ginge nicht, ich solle doch am besten einfach blind auf ihr Wort vertrauend die neuen unterschreiben.

Gleichzeitig sollte ich zwischen 19:15 Uhr und 19:45 Uhr in der Praxis Abends, wo sie schon geschlossen ist, unter ihrer normalen Rufnummer anrufen. Dann sollte ich erfahren ob meine Blutwerte gut genug waren, dass ich mit den Einleitenden Hormonspritzen beginnen kann. Ich fragte 3x nach und kündigte an das das auch klappen müsse, da ich am nächsten Tag um 5 Uhr Morgens nach London für eine Messe fliege und ich somit nicht die Möglichkeit hätte erst später am Tag los zu legen.

Es war der Abend einer reinen Telefonodyssee. Mein Tanztraining konnte ich vergessen, von Stress, Wut und Tränen fange ich gar nicht erst an.
Ab 19:00 Uhr erreichte ich auf der angegebenen Nummer nur den Anrufbeantworter. Auf der Labortelefonnummer ging niemand ran.
Ab 19:40 Uhr rief ich auf den Notfalltelefonnummern der beiden Ärzte an. Den einen erwischte ich im Skiurlaub und da ich den anderen nicht erreichen konnte gab mir ersterer noch ein paar der internen Durchwahlnummern weiter.
Dort ereichte ich meine Ärztin, die mir um 20 Uhr endlich sagen konnte das ich die Behandlung beginnen könne. Ich müsste ja auch nicht so ein Aufhebens machen, man hätte  mich ja angerufen. Ich fragte sie ob das morgen früh um 5 Uhr passiert wäre, denn wie ich angegeben hatte müsste ich da ja fliegen. Darauf hatte sie keine Antwort.
Dann wimmelte sie mich auch nur noch ab. Beschwerden wollte sie offenbar nicht hören.

Im Auto dann um 21.40 Uhr rief mich dann der 2. Arzt, der in einem Vortrag gewesen war zurück. Das stimmte mich wieder friedlicher. Ich schilderte ihm die Situation und er wolle sich darum kümmern. Mit dem Ergebnis war er wohl auch nicht glücklich.

Zeit verging, die Behandlung nahm halbwegs problemlos ihren Lauf.

Die Op war ausgesprochen angenehm. Das Krankenzimmer toll ausgestattet, das Personal freundlich und man konnte ihren Aussagen auch mal vertrauen, da die eine nicht immer die andere wiederlegte.

Nachdem dann 2 unser 7 Embryonen eingesetzt wurden gab man mir noch einen Kritikzettel in die Hand. 'Wie finden sie unsere Praxis.' Ich habe mir Zeit genommen ihn auszufüllen, denn mein Empfinden ist echt shizophren. Ich glaube daran das es die beste Praxis dafür in Berlin ist, doch aufgrund der vorher beschriebenen Geschichten hatte ich ja gewisse Kritikpunkte.

Ich gab den Zettel ab anstatt ihn in den Sorgenkasten zu stecken. Ob es an dem Zettel lag oder an meiner verbal geäusserten Kritk, ich weiß es nicht, ich bekam einen Anruf von Doktor Stoll. Ich habe ja Kritikpunkte an der Praxis, die wolle er sich gerne anhören damit er sie ändern könne.
Ich kam dazu den ersten zu schildern, den mit der Bürokratie, und mir wurde so energisch versichter das er daran arbeite die besser zu gestalten, dass ich mir echt wieder das Wort erkämpfen musste auch von anderem zu berichten.
Das Gefühl, dass mir das Gespräch vermitteln sollte, das man mir zuröre und meine Meinung wichtig wäre vermittelte das Gespräch leider nicht wirklich. Leider eher nur ein Interesse daran das ich später nur gut über die Praxis sprechen würde.

Ich bekam nach dem Einsetzen 3 weitere Arzttermine. 2x Blutabnehmen und am 3. dann den Schwangerschaftstest. Leider war einzuschätzen wie lange sie dauern kaum möglich. Beim einen kam ich sofort dran, beim nächsten dauerte es fast 2 Stunden. Blöd wenn unten am Auto nen Parkzettel ziehen muss.
Auch blöd, dass sie mir nicht sagten, dass ich das Ergebnis des Schwangerschaftstests erst 2 Stunden später telefonisch erfahre. Dann hätte Jörn sich nicht die Mühe machen müssen mit zu kommen.

Und dabei ging dann wieder der nächste Stress los.

Wäre das Ergebnis negativ bräuchte ich keine Medikamente mehr. Bei positiv soll ich sie weiter nehmen. Ich musste mehrfach die Arzthelferin darauf hinweisen das mir eines der Medikamente ausgegangen war. Erst dann bekam ich ein Rezept, damit, sollte es positiv sein, ich am nächsten Tag auch versorgt bin.
Das reicht für 3 Tage. Ich habe noch genau für heute Abend eine Dosis. Das zuzuschickende Rezept, das ich Dienstag telefonisch angefordert habe, war bis heute Morgen nicht in meiner Post. Ich hoffe es kommt heute im laufe des Tages, damit ich es morgen in aller Frühe in meiner Apotheke bekomme. (Die ist übrigens großartig. Sie haben es schon vorrätig bestellt und alles liegt für mich bereit.)

Was bin ich froh wenn ich die Praxis endlich los bin.

...
Jetzt ist das ganze eine Schwangerschaft und 4 Monate her. Ich habe das Medikament bekommen und in der Pflege, als ich Blutungen in der Frühschwangerschaft hatte, war die Praxis fantastisch. Auch wenn ich mich nicht auf die Bürokratie freue, bei anderen Praxen dieser Art soll das nicht viel besser sein und immerhin haben sie schon den Kontakt zu unserer Kryo mit den anderen 5 potentiellen Babys.

Es werden wohl, aufgrund meines Kaiserschnittes, noch ein paar Monate vergehen, aber mal gucken was dann wird...