Montag 28. September 2015, 5:35 Uhr, Blutmond, und ich versuche Zeit zu schinden und beginne zu tippen. Mein Körper fühlt sich an als wäre ich Assistentin einer Zauberershow gewesen und der Durchsägetrick ist schief gegangen. Nach 4 Stunden medikamentösen und völlig erschöpften Schlafes bin ich nun seit ca. 2:35 Uhr wach, mehr oder minder. Ich habe es geschafft einen winzigen Tropfen Milch von meiner Brust zu kriegen, über den sich auf der Säuglingsstation wohl sehr gefreut wurde.
Meinem Kleinen geht es besser als mir.
Aber mal ein Zeitsprung zurück, ihr wollt sicherlich wissen was genauer passiert ist.
...
Obwohl ich langsam mit einem Gespräch zur Einleitungstablette rechnete kam dann gestern eine Ärztin herein und meinte alle Welt spräche von meinem großen Kind und das wolle sie sich doch mal ansehen. Hurra, mal wieder, hier schon fast endlich, ein Ultraschall. Sie schätze ihn auf ca. 2950g, 300g Differenz wären aber völlig normal, Muttermund zu und wolle es im Team beraten.
Nicht lange später kam die Aussage, das Team empfehle dringend einen Kaiserschnitt. Auch jetzt schon wären seine Proportionen so, dass große Gefahr für das Baby bestünde mit den Schultern hängen zu bleiben. Bei einem 40 Wochen Kind haben sie dann ca. 5-10 Minuten bevor Sauerstoff Unterversorgung einsetzen kann, bei Hagen wären es nur Sekunden.
Sie rät mir zum Kaiserschnitt, eindringlich.
Mit einem Mal ist das auch gar nicht mehr schlimm für mich. Ja, ich habe mehr Angst vor den Folgeschmerzen davon als vor Wehen, doch die Unsicherheit, würde die Wehentablette wirken oder nicht ist irgendwie noch übler. Jetzt weiß ich immerhin, er kommt. Er kommt heute! Ich werde heute Abend ein Baby haben!
Dennoch schwingt Panik mit. Die Informationspolitik in diesem Haus ist nicht allzu gut. Es könnte in 10 Minuten los gehen oder in Stunden. Ich rufe Zuhause an und Jörn fragt nur "Willst du mich da haben?" Ich stammle unsicher herum. Er ist erkältet, er sollte so viel Zeit wie möglich Zuhause zum Ausruhen haben und versuche für- und wieder-Argumente zu formulieren um mich zu einer Entscheidung zu bringen. Das einzige was er tut, er wiederholt seine Frage mit der Betonung auf dem ersten Wort. Wie ein kleines Kind kann ich nur "Ja" stammeln.
Mit Jörn und Jessica kommt auch der Termin. Um 16 Uhr geht es los und die Zeit geht schneller rum als ich dachte...
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Da ich am 'Abend' als ich diesen Post begann, unterbrochen wurde und nun Tage vergangen sind, schließe ich hier ersteinmal. Malsehen wie viel Zeit und Möglichkeit ich habe anzuknüpfen.
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